Die Allgegenwart der Veränderung führt als roter Faden durch die Ausstellung, durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Denn das Wallis hat sich schon immer verändert, wird dies auch weiterhin tun und das, in den verschiedensten Bereichen wie Landschaft, Umwelt, Politik, Religion, Gesellschaft und Kultur. Die Ausstellung beleuchtet wenig bekannte Aspekte des Kantons, die in seiner Geschichte bereits vorgekommen sind und sich in den kommenden Jahrzehnten mehr und mehr als entscheidend erweisen werden (Naturgefahren, Globalisierung, Migration, kulturelle Vielfalt, Ressourcenmanagement usw.).
Sieben Themenbereiche betreffen Unbeständigkeit
Anhand von sieben Themenbereichen thematisiert die Ausstellung die Unbeständigkeit: die Unbeständigkeit der Landschaft am Beispiel der Entstehung und der Veränderungen des Matterhorns; die Veränderlichkeit der Kantonsgrenzen; der Wechsel zwischen Zentrum und Peripherie; die Entwicklung der Sprachen; die Revolution der Ideen; die Mobilität der Arbeitskräfte und die Wechsel in der Religionslandschaft. Jedes Thema wird als dokumentiertes Wissen der Vergangenheit aufgenommen und bietet mögliche Zukunftsszenarien: Wird das Wallis eines Tages topfeben sein? Entwickeln wir uns zu einem Grosskanton zwischen Genfersee und Rhonegletscher? Wird das Wallis eines Tages eine Randregion sein? Werden Deutsch und Französisch eines Tages tote Sprachen sein? Welche Werte und Ressourcen werden wir morgen teilen? Welche Stellung wird das Wallis in der globalisierten Wirtschaft einnehmen? Wird das Wallis eines Tages plurireligiös und laizistisch sein? Interviews über die vorhersehbare Zukunft des Wallis mit Experten für Wirtschaft (Antoine Perruchoud), Erdbeben (Mario Sartori) und Klimaveränderungen (Jean-Michel Fallot) vervollständigen die Aussage. In engem Zusammenhang mit diesen Themen zeigt die Künstlerin Marie Velardi (*1977) im obersten Stockwerk der ehemaligen Strafanstalt ein Monumentalwerk, das sie am Boden realisiert hat, sodass es für die Besucher begehbar ist.
Eine partizipative Vermittlung
Die Ausstellung versteht sich als Denkanstoss, möchte Staunen auslösen und unterhalten. Die gesamte Veranstaltung lädt die Besucher zu einer spielerischen Annäherung bei aktiver Beteiligung: staunen, lachen, auswählen, Stellung beziehen oder sich verpflichten angesichts der Herausforderungen von heute und morgen. Zusätzlich erwartet die Zeitung Nouvelles à venir von Marie Velardi entsprechende Artikel der Besucher.
Für die Walliser Bevölkerung versteht sich die Ausstellung «Dauer im Wechsel» als Denkanstoss zur Identität und zur Zukunft des Kantons. Die anderen Besucher lädt sie ein, ein komplexes, dynamisches Wallis kennen zu lernen, jenseits der Klischees. Allen Besuchern legt sie eine neue Sichtweise nahe, gemeinsame Überlegungen und einen konstruktiven Dialog darüber, was aus dem Wallis und der Welt werden kann.
Eine Vortragsreihe zu Fragen der Vergangenheit und der Zukunft
Im Pénitencier finden zwischen dem 22. September und dem 6. Dezember fünf Konferenzen statt. Spezialisten debattieren und stellen Überlegungen zu aktuellen Themen an, welche das Wallis (und die Gesellschaft im allgemeinen) zurzeit beschäftigt, wie z.B. den Personenverkehr oder den Begriff Gott. Hier kann das detaillierte Programm der Vorträge heruntergeladen werden.
Marie Velardi © Kantonsmuseen, Sitten; Michel Martinez
© Kantonsmuseen, Sitten; Ph. Fragnière |
© Kantonsmuseen, Sitten; J.-Y. Glassey |
Praktische Informationen
Dauer im Wechsel. Das Wallis in Bewegung.
Le Pénitencier
Ausstellungszentrum der Walliser Kantonsmuseen
Rue des Châteaux 24 — Sitten
13.06.2015 bis 03.01.2016
Juni bis September : Di — So 11h — 18h
Oktober bis Januar : Di — So 11h — 17h (Montag geschl.)