Die Burganlage Valeria
Valeria ist mehr als ein Schloss, es ist eine Burganlage! Als Residenz des Domkapitels umfasst das Gelände die Wohn- und Gemeinschaftsräume der Domherren. Die ersten Steingebäude, die um die Kirche herum gebaut wurden, stammen ungefähr aus dem Jahr 1200. Rund ein Jahrhundert später wurde um die Gebäude herum eine Mauer mit Ecktürmen errichtet.
Im Laufe der Zeit wurden die Häuser mehrfach umgebaut. Heute beherbergen sie das Walliser Geschichtsmuseum, das mit einem im Jahr 2008 erneuerten Rundgang einen Überblick über die Jahrtausende bietet, welche die Region geprägt haben. Dank der Gestaltung des Museums ist die frühere Ausstattung der Gebäude noch erkennbar: holzverkleidete Säle, Wandmalereien, Öfen, Küchen und Latrinen.
Die Basilika
Im Zentrum des Geländes thront die Kirche, die von den Domherren, im Mittelalter über 20, und ihrem Personal genutzt wurde.
Der Bau der im romanischen und gotischen Stil errichteten Basilika begann im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts und wurde rund 100 Jahre später abgeschlossen. Aussergewöhnliche Merkmale sind die älteste noch spielbare Orgel der Welt, ein seltener Lettner aus dem 13. Jahrhundert, zahlreiche Wandmalereien und ein wunderschönes barockes Chorgestühl.
Die 1987 zur «Basilica minor» geweihte und mit neuem liturgischem Mobiliar aus dem 21. Jahrhundert ausgestattete Kirche ist weiterhin eine lebendige Kultstätte. Bei ihrer 2022 abgeschlossenen Innenrestaurierung wurde das Scheinmauerwerk aus dem 13. Jahrhundert, von dem grosse Teile erhalten geblieben sind, wiederhergestellt. Fragile und wertvolle Gegenstände werden hingegen in der Schatzkammer ausgestellt.
Die Schatzkammer
In der Schatzkammer von Valeria, dem ehemaligen Archivraum, werden rund 20 seltene Objekte ausgestellt, die alle mit der Basilika in Verbindung stehen: Gemälde, Skulpturen, Goldschmiedearbeiten, Textilien usw. Dieses ausserordentliche Kulturerbe zeugt von einer tausendjährigen Geschichte, Gebeten und der Präsenz des Domkapitels von Sitten auf dem Hügel von Valeria vom 11. bis ins 21. Jahrhundert.
Kleine Taschenreliquiare des ausgehenden Mittelalters, ein prächtiges Barockgemälde, das den Hl. Johannes Nepomuk darstellt, eine Dalmatika aus dem Nahen Osten, die im 11. Jahrhundert als Reliquienhülle genutzt wurde, und ein Kelch vom Ende des 20. Jahrhunderts, ein Geschenk von Papst Johannes Paul II. – der Kirchenschatz ist vielfältig und birgt zahlreiche Überraschungen.