Die Nekropole vom Petit-Chasseur mit ihren berühmten alpinen Grabstätten der Jungsteinzeit liefert ein ausserordentliches Zeugnis der europäischen Vorgeschichte. Dreizehn Hünengräber, die beeindruckendsten davon sind Dolmen, sind von einer Gemeinschaft aus Hirten und Bauern vor ungefähr 5000 Jahren im Westen der Stadt errichtet worden. Während mehr als einem Jahrtausend dient der Ort dem Totenkult, wird um 1600 v. Chr. aufgegeben und gerät danach in Vergessenheit. 1961 wird die Stätte von Archäologen wieder entdeckt.
Ein Privileg, das nur einer Elite vorbehalten ist...
Über dreissig Grab-Stelen wurden entdeckt. Sie stellen Stammesfürsten und reich geschmückte, hochrangige Frauen dar, welche die damalige Elite der Talschaft bildeten. Ursprünglich wurden diese Stelen wohl neben den Gräbern errichtet. Die meisten von ihnen wurden rituell zerbrochen und ihr Schutt als Baumaterial für spätere Gräber verwendet. Diese Stelen sind ausserordentliche Zeugen der vorgeschichtlichen Kunst der Jungsteinzeit. Die Kunsthandwerker der Vorgeschichte konnten mit Hammer und Meissel unglaublich feine Zeichnungen wie Bogen, Pfeile, Dolche, Gürtel, Schmuck und Details der Kleidung in Stein meisseln.
Der Fund der Monumente erlaubte ein genaues Studium der Grabriten, des symbolischen Denkens und der Sozialstrukturen, welche im 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung gültig waren. In der damaligen Zeit wurde die Macht in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben. Häufige Konflikte zwischen den Sippen hatten die Plünderung der Grabstätten und die Zerstörung der Stelen zur Folge.
Zurzeit werden die Stelen in einem Raum im Ausstellungszentrum Le Pénitencier gezeigt.