Ein Duo, das die Beziehungen zwischen Natur und Konsumgesellschaft hinterfragt
Flurina Badel (geb. 1983 in Lavin, GR) und Jérémie Sarbach (geb. 1991 in Binn, VS) sind nach ihren Studien in Basel und New York im Wallis und in Guarda (Graubünden) tätig. Sie zeichnen sich durch ihre experimentelle Arbeit über die Entwicklung der Berglandschaft im Zeitalter der Globalisierung und der technologischen Sättigung aus. Durch den Einsatz von Cross-Media (Video, Installation, Performance, Zeichnen, Schreiben, etc.) hinterfragen sie die Zusammenhänge der Konsumgesellschaft und die Zukunft der natürlichen Ressourcen in Randgebieten.
Preisträger des Manor Kunstpreises Wallis 2019 Flurina Badel & Jérémie Sarbach ©Walliser Kantonsmuseen, Sitten ; Florence Zufferey |
Little Sun Back Here: ein evolutives Projekt in drei Akten
Die Sonne prägt unser Leben. Durch ihren steten Himmelslauf gliedert sie unseren Alltag, wirkt auf unseren Körper ein und regelt unsere Umwelt. Mit ihrem Auf und Ab am Horizont, ihren Auf- und Untergängen, bestimmt sie unsere Tage und strukturiert unsere Existenz. Die anlässlich des Manor-Kulturpreises 2019 veranstaltete Ausstellung über die Arbeit von Flurina Badel (*1983 in Lavin, GR) & Jérémie Sarbach (*1991 in Binn, VS) ist dem Thema der Sonne gewidmet und umfasst drei Teile: einen ersten im Kunstmuseum Wallis in Sitten, einen zweiten in Binn (Goms) und einen dritten in Form eines Buchobjekts.
Unsere Beziehung zu Territorium und Natur steht im Mittelpunkt der Infragestellungen des Künstlerduos. Für diese Ausstellung wird die Problematik anhand der Begegnung von Sonne und Holz entwickelt. Was wäre, wenn die Umlaufbahn der Sonne gestört, ihr Licht künstlich erzeugt oder die natürliche Ordnung auf den Kopf gestellt würde? Würden dadurch unsere Fixpunkte erschüttert?
Ein zweckentfremdetes Solarium, ein um die eigene Achse gedrehter Kornspeicher und eine Publikation, die den Sonnenlauf nachvollziehen lässt: diese drei Elemente der Ausstellung hinterfragen unsere Beziehung zu Natur und Technologie, Echtheit und Künstlichkeit, Dauerhaftigkeit und Flüchtigkeit. Durch ihr Spiel mit der Wirkkraft der Sonne verwischen Flurina Badel & Jérémie Sarbach die Grenzen zwischen Natur und Künstlichkeit, heben die Ordnung der Dinge auf und erschüttern unsere Wahrnehmung der Zeitlichkeit. Ihre Installationen erzeugen Umkehrungen und Verschiebungen in unserem Verhältnis zur Umwelt: Was zentral erschien, wird peripher, was wir im Hintergrund vermuteten, sieht sich in den Vordergrund unserer mentalen Landschaft gerückt. In dieser etwas surrealistischen Welt, in der die Herausforderungen der Nähe neu erfunden werden, wird die gesamte klassische Perspektive in Frage gestellt, ob sie nun ökologisch oder zwischenmenschlich ist.
Textesalle_A3_Badel_Sarbach_ALL.pdf
Eine Ausstellung in drei Teilen
Veranstaltungen und Kulturvermittlungsprogramm
Sonntag 2. Februar um 14.30 Uhr: Führung mit Maelle Tappy, Ausstellungskuratorin
Dienstag 25. Februar 2020 um 14 Uhr: Workshop Photosynthese für Gross und Klein
Sonntag 5. April 2020 um 14.30 Uhr: Die Kunst, Neuland und ich, Gespräch mit den Künstlern und dem Umweltphilosophen Dominique Bourg
Sonntag 7. Juni 2020 um 14.30 Uhr: Führung mit Maelle Tappy, Ausstellungskuratorin
Sonntag 28. Juni 2020 von 12 bis 19 Uhr: Journée au soleil, in Anwesenheit der Künstler: Besuch des Kunstmuseums Wallis, Busfahrt nach Binn, Vernissage der Installation und der Publikation, Rückfahrt nach Sitten mit Ankunft um 18 Uhr. Mehr informationen
Sonntag 4. Oktober 2020 um 14.30 Uhr: Workshop Photosynthese für Gross und Klein
Samstag 7. November 2020 Museumsnacht von 20 bis 23 Uhr, in Anwesenheit der Künstler. Screening um 21 Uhr.
Praktische Informationen
Präsentationsdossier und lizenzfreie Illustrationen 28.11.2019
Präsentationsdossier und lizenzfreie Illustrationen 22.06.2020
Little Sun Back Here. A post-periphery poem
30. November 2019 – 8. November 2020, im Kunstmuseum Wallis, Wechselausstellungsraum «Au Quatrième»,
Place de la Majorie 15, in Sitten
Dienstag bis Sonntag 11–17 Uhr (18 Uhr von Juni bis September)
Gratiseintritt an den 1. Sonntagen des Monats