Die vielfältigste Nachtfalterfamilie der Schweiz
Mit rund 600 Arten (davon 500 im Wallis) sind die Eulenfalter die vielfältigste Nachtfalterfamilie der Schweiz. Mehrere unter ihnen sind nur im Wallis beobachtet worden. Im Vergleich dazu umfassen die Tagfalter lediglich rund 200 Arten. Das Naturmuseum Wallis, das über 9 000 Exemplare konserviert, die alle in den verschiedenen Regionen des Kantons gesammelt wurden, ist eine anerkannte wissenschaftliche Referenz für die Erforschung dieser Falter.
Ein Standardwerk, unterstützt vom Naturmuseum
2015 unterstützte das Naturmuseum die Publikation dieser umfassenden Monografie, welche alle Schweizer Eulenfalter beschreibt. Fachleute bündelten ihre Kräfte um diese Nachtfalter für die Realisierung der Publikation zu erforschen, identifizieren und zeichnen. Diese beschreibt alle 600 Arten, illustriert durch eine oder mehrere Zeichnungen von Hans-Peter Wymann. Eine Verbreitungskarte des Schweizerischen Zentrums für die Kartografie der Fauna ermöglicht es, das Vorkommen der verschiedenen Arten zu vergleichen. Dank dieser Monografie kann man diese Insektengruppe besser kennen lernen. Sie liefert ausserdem die Grundlage für eine künftige rote Liste der Eulenfalter, die dazu dienen soll, den Bedrohungsgrad jeder Art zu beurteilen. Folglich können Massnahmenpläne für bedrohte Arten erstellt werden.
Die Ausstellung setzt die Eulenfalter ins Licht
1 800 Zeichnungen zur Illustration von 600 Eulenfalterarten – diese gigantische Arbeit beschäftigte Hans-Peter Wymann fast 15 Jahre lang. Zwischen 2000 und 2014 realisierte der Entomologe und wissenschaftliche Zeichner am Naturhistorischen Museum Bern diese präzisen, detaillierten Zeichnungen der Falter. Die 62 Originaltafeln werden nun zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Die Ausstellung Eulenfalter im Licht schildert ausserdem die Entstehung des Buchs anhand einer Filmdokumentation über fünf der beteiligten Fachleute: Der Feldbiologe Antoine Sierro, der Illustrator Hans-Peter Wymann, der Sammlungsrevisor Ladislaus Reser, der Verleger Yves Gonseth und Hermann Gerber, der die Publikation grosszügig finanziell unterstützte.
Aufruf an künftige Entomologen
Diese Monographie vereint ein enormes Fachwissen, das aus den Erkenntnissen jahrzehntelanger Feldarbeit und Museumssammlungen hervorgegangen ist. Die Publikation ist ein bedeutender Schritt in der Geschichte der schweizerischen Insektenkunde. Dennoch bleiben viele offene Fragen zum Leben der Eulenfalter. Zu Zeiten des beunruhigenden, rasanten Rückgangs der Biodiversität sind fundierte Artenkenntnisse dringlicher denn je für die Begründungen von Schutzprogrammen, um den Rückgang zu bremsen.
Rund um die Ausstellung
13. Oktober, 20 Uhr
Beobachten an der Lichtfalle nach der Vernissage.
Für jedes Publikum, Eintritt frei
9.-10. November
Symposium der Murithienne „Insekten: zwischen Faszination und Verunsicherung“
Führung mit Hans-Peter Wymann am 9. November um 16.30 Uhr.
Informationen und Einschreibung: lamurithienne.ch
3. Dezember, 15.30 Uhr
Führung auf Deutsch mit Sonja Gerber, Kuratorin der Ausstellung
4. Februar, 14 Uhr
Führung zweisprachig mit Sonja Gerber, Kuratorin der Ausstellung
Eulenfalter im Licht
Eine Austellung des Naturmuseums Wallis
Vom 14.10.2017 bis zum 19.08.18
Le Pénitencier, rue des Châteaux 24, 1950 Sitten
Vernissage am 13. Oktober : Einladung !
Flyer mit Programm