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Reiseziel Erde: Leben im Anthropozän

Vom 18. Juni 2016 bis 02. April 2017

«Reiseziel Erde: Leben im Anthropozän» zeigt wie die menschlichen Aktivitäten unseren Planeten beeinflussen und welche Herausforderungen sich daraus für die Gesellschaft ergeben. Die Ausstellung ist mit dem Prix Expo 2016 der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz ausgezeichnet worden und wird deshalb bis zum 2. April 2017 verlängert.

Im Zentrum der Ausstellung «Reiseziel Erde» steht der Begriff «Anthropozän», mit welchem Wissenschaftler den Zeitabschnitt benennen, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist.

pdfENGLISH VERSION

Schauen Sie sich unseren Videoclip an :

 

Das Anthropozän: ein neues geologisches Zeitalter
Die Menschheit erlebt ein neues geologisches Zeitalter: das Anthropozän. Zum ersten Mal ist der Mensch eine Grösse geworden, die dazu befähigt ist, ihre natürliche Umgebung radikal zu verändern. Die aktuellen Umweltprobleme betreffen weit mehr als das Klima und sind das Ergebnis einer Kultur, die eine rücksichtslose Beziehung zur Natur entwickelt hat, die immer stärker an ihre Grenzen stösst. Aus dieser Sackgasse hinauszukommen, ist nicht bloss eine wissenschaftliche und technologische Herausforderung, sondern in erster Linie eine kulturelle und anthropologische.

 Cerf  Musee de la nature du Valais  M Martinez

Hirsch, Mittelwallis

Die Fragmentierung des Raums stellt eine direkte Bedrohung für die Biodiversität dar. Diesem Hirsch wurde dies auf besondere Art und Weise zum Verhängnis, denn er starb, weil er sich mit seinem Geweih in Pfählen und einem Netz verheddert hatte.

© Naturmuseum Wallis; Foto: M. Martinez

Loup de Tasmanie  Musee de la nature du Valais M Martinez

Tasmanischer Tiger, naturhistorisches Museum Neuenburg

Der tasmanische Tiger, auch Beutelwolf oder Beuteltiger genannt, ist eine als ausgestorben geltende Art, die aufgrund der Bejagung und der Besetzung seines Lebensraums durch den Menschen verschwunden ist.

© Naturmuseum Wallis; Foto: M. Martinez


Eine Aufforderung, über unseren Platz auf der Erde nachzudenken
Die Ausstellung «Reiseziel Erde» zeigt den Menschen als wichtigsten Einflussfaktor der ökologischen Umwälzungen und regt dazu an, sich über die Zukunft Gedanken zu machen.
Der Rundgang führt durch die drei Stockwerke des Ausstellungszentrums Le Pénitencier. Auf jedem Stockwerk steht eine Frage zum Anthropozän im Zentrum:  Warum spricht man vom Anthropozän? Welches sind die Ursachen unserer aktuellen Situation? Wie leben wir im Zeitalter des Anthropozän? Im letzten Teilbereich der Ausstellung wird das Publikum eingeladen, sich zu beteiligen und neue, kreative Lösungen vorzuschlagen, um seinen Platz und die eigene Beziehung zur Erde zu überdenken. Denn ein neues und stärkeres Bewusstsein über die Beziehung und den Schutz unserer Umwelt wird notwendig, um das Lebensumfeld von Mensch und Tier zu überdenken. Dabei liegt der Handlungsbedarf weniger auf technologischer, sondern viel mehr auf politischer, gesellschaftlicher und kultureller Ebene. Im aktuellen Zeitalter, dem Anthropozän, muss der Blick in erster Linie wieder zurück auf die Erde gerichtet werden, anstatt auf den Weltraum. Kurz: hin zum Reiseziel Erde.     

Prix Expo 2016: die Jury begrüsst den Mut des Museums
Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) engagiert sich mit ihren 35’000 Expertinnen und Experten regional, national und international für die Zukunft von Wissenschaft und Gesellschaft. Der Prix Expo wird seit 2003 alljährig von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz verliehen. Der Prix zeichnet Ausstellungen und verwandte Formen aus, welche die Faszination der Natur und der Naturwissenschaften einem breiten Publikum in der Schweiz fachlich kompetent und erlebnisorientiert vermitteln.

Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) zeichnet das Naturmuseum Wallis für seine Ausstellung «Reiseziel Erde: Leben im Anthropozän» mit dem Prix Expo 2016 aus. Die Jury begrüsst den Mut des Museums, ein sehr umstrittenes Thema ohne jede Effekthascherei zu behandeln. Daneben werden das pluridisziplinäre Vorgehen und die bemerkenswerte Ausstellungsgestaltung von der Jury gelobt. der Jury gelobt.

 

LabelPrixExpo 2016 cmyk D

 

pdfMedienmitteilung SCNAT

Tellurium Musee de la nature du Valais M Martinez 

Tellurium, Museum für Wissenschaftsgeschichte der Stadt Genf

Während der Neuzeit entstand die Idee einer mechanischen Welt, die von mathematischen und universellen Gesetzen regiert sei.

© Naturmuseum Wallis; Foto: M. Martinez

 Vue de la salle modernite   Musee de la nature du Valais M Martinez

Teilansicht des Bereichs zur Neuzeit in der Ausstellung Reiseziel Erde

Im Verlauf der Neuzeit hat der Westen eine Beziehung zur Welt entwickelt, die von der Distanzierung zur natürlichen Umgebung geprägt ist. Die Natur wird in erster Line als Objekt aufgefasst, das man mittels der mathematischen Sprache gestalten kann.

© Naturmuseum Wallis; Foto: M. Martinez

  Os de dodo Musee de la nature du Valais M Martinez                     Extrait de sol  Musee de la nature du Valais M Martinez

Knochen eines Dodo, kantonales Museum für Geologie, Lausanne

Der Dodo, eine bei Kindern beliebte Figur (Alice im Wunderland; Dodu Dodo, eine auf TSR ausgestrahlte Sendung in den 1980er-Jahren; Ice Age), ist auf der Insel Mauritius ausgestorben, weniger als ein Jahrhundert nach der Ankunft der europäischen Kolonisten im 16. Jahrhundert.

© Naturmuseum Wallis; Foto: M. Martinez

          

Bodenquerschnitt, Agroscope, Changins

Die menschlichen Tätigkeiten stören viele chemische Kreisläufe auf der Erde. Der Einsatz von Stickstoff und Phosphor zur Düngung der Böden bedroht paradoxerweise unsere künftigen Ernährungsmöglichkeiten.

© Naturmuseum Wallis; Foto: M. Martinez


Die Ausstellung
Reiseziel Erde. Leben im Anthropozän
Eine Ausstellung des Naturmuseums Wallis
Von 18. Juni 2016 bis 2. April 2017
Le Pénitencier – Ausstellungszentrum der Walliser Kantonsmuseen
Rue des châteaux 24 – Sitten (Parkhaus La Cible)

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags, 11 bis 18 Uhr (ab 1. Oktober bis 17 Uhr)
Am 1. Sonntag des Monats: Eintritt frei

Mehr Informationen hier


1. Sonntag im Monat

  • 8. Januar, 14.30 Uhr: Führung auf Französisch mit Nicolas Kramar, Direktor des Naturmuseums und Ausstellungskommissar
  • 5. März
  • 2. April


Führungen für Gruppen auf Anfrage

Vermittlungsprogramm für Schulklassen: Auskunft und Anmeldung unter 027 606 47 30 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!