Die Natur und Sie
Das Naturmuseum Wallis überrascht und begeistert Jung und Alt durch seine Originalität. Wer durch die neuen Räume schlendert, wird aufgefordert, zu überlegen und zu hinterfragen.
Schluss mit den in Vitrinen ordentlich angeordneten Tieren, Platz für ein Sinnerlebnis mit Augenschmaus! Die verschiedenen Lebensräume des Wallis werden zum Dekorum. Somit beginnt der Rundgang in einem einheimischen Wald. Das Publikum trifft dort auf die Tiere in ihrem Lebensraum, näher als im wirklichen Leben.
Der Rundgang durch die Räume zeigt die Verbindungen, welche der Mensch von den Anfängen bis heute mit seiner Umwelt geknüpft hat. Die Inszenierung erklärt und hinterfragt unsere Beziehung zur Natur. Barrieren zwischen Natur und Publikum, welche am Anfang fehlen, werden ständig präsenter – ein Symbol für die zunehmende Distanz zwischen den Menschen und ihrem Lebensraum.
Der letzte Teil des Besucherrundgangs befasst sich mit den aktuellen und künftigen ökologischen Herausforderungen. Deshalb endet die Ausstellung im Anthropozän, diesem neuen geologischen Zeitalter, in welchem der Mensch mit seinen Aktivitäten die gesamte Erde beeinflusst.
Als Referenzinstitution für das Naturerbe des Kantons Wallis stellt das Museum nur einen geringen Anteil seiner Schätze aus. Die Sammlungen setzen sich aus Säugetieren, Vögeln, Insekten, Pflanzen, Mineralien und Fossilien zusammen und bezeugen den Reichtum und die Vielfalt der regionalen Fauna, Flora und Gesteine.
Das Naturmuseum gesellt sich zum Kunstmuseum und zum Geschichtsmuseum, welche ebenfalls in der oberen Altstadt von Sitten situiert sind. Die drei Institutionen ergänzen sich gegenseitig und bilden zusammen die Walliser Kantonsmuseen.
Willkommen im Naturmuseum!
Partner
Das Naturmuseum ist im Wallis ein Kompetenzzentrum für Wissen, Forschung und populärwissenschaftliche Wissensvermittlung der Naturwissenschaften. Das Museum leitet den Botanischen Alpengarten Flore-Alpe in Champex und arbeitet regelmässig mit der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft des Wallis La Murithienne zusammen.
Die Stiftung Jean Marcel Aubert
Zusammen mit der Munizipalgemeinde Orsières verwaltet das Naturmuseum den Botanischen Alpengarten Flore-Alpe in Champex-Lac in einer Höhe von 1500 Metern am Fusse des Catogne. Annähernd 4000 Pflanzenarten blühen hier, welche sowohl aus der heimischen Flora, als auch aus den benachbarten Bergregionen Europas und anderen Berggebieten stammen.
Es gibt reichhaltige Sammlungen von Wildrosen, Rhododendren, Primeln, Steinbrech und Hauswurz. Besonders gut vertreten sind typische Arten aus charakteristischen Biotopen wie Geröllhalden, Teichen, Sümpfen, Mooren oder Trockenwiesen. Der Garten steht von Juni bis September durch aufeinander folgende Knospen in herrlicher Blüte.
Die Murithienne
Der Verein für Naturwissenschaften hat seinen Sitz im Naturmuseum Wallis. Sein Zweck ist die Förderung und Verbreitung der Naturwissenschaften im Wallis. Er organisiert Ausflüge, Vorträge, Jugendcamps und publiziert ein Bulletin. Die Gruppen Botanik und Entomologie bieten Aktivitäten im Rahmen von wissenschaftlichen Forschungen an.
Die Murithienne bewertet im Rahmen des Projekts Natur-Kultur-Tourismus, in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum, Valrando und Portail Patrimoine, Stätten und Naturlehrpfade im Wallis. Die Naturwissenschaften und die Kenntnisse zur Natur im Wallis sollen so einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Qualitativ hochstehende Infrastrukturen werden gleichzeitig einem interessierten Publikum näher gebracht.
Das Naturmuseum Wallis, die Murithienne (Walliser Verein der Naturwissenschaften) und Fauna VS (Walliser Gesellschaft für Wildtierbiologie) organisieren öffentliche Vorträge und jährliche Aktionen rund um ein Thema.
Gebäude
Seit seiner Gründung im Jahre 1829 war das Museum in fünf verschiedenen Gebäuden untergebracht: im Jesuitenkollegium am Place du Théâtre, in einem Gebäude der Munizipalgemeinde an der Rue de Lausanne 23, im mittleren Teil des kantonalen Kollegiums an der Avenue de la Gare 40, in der alten Turnhalle an der Avenue de la Gare 42, welche zurzeit Sitz der Direktion des Naturmuseums ist, und zu guter Letzt, seit 2013 in der Bischofsscheune an der Rue des Châteaux 12.
Der Verein Amis du Musée de la nature
Der Verein Amis du Musée de la nature wurde 1992 gegründet und unterstützt die Zielsetzungen des Museums. Er führt Veranstaltungen zu naturwissenschaftlichen Themen durch, organisiert Exkursionen in die Region oder zu Institutionen mit ähnlicher Zielsetzung.
Projekte
Das Naturmuseum organisiert und unterstützt Studien und Inventare, welche die Vielfalt der Mineralogie und Biologie im Wallis dokumentieren. Es interessiert sich besonders für Mineralien, Schmetterlinge und Säugetiere.
Geschichte
Das Naturmuseum wurde 1829 vom Jesuiten Etienne Elaerts (1795-1853) als naturhistorisches Kabinett gegründet. Es zeichnet sich heute durch vielfältige Aktivitäten in verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften aus und versteht sich als Berührungspunkt zwischen den Spezialisten, den öffentlichen Instanzen und dem Publikum auf der Suche nach Antworten auf drängende Fragen.
Informationen und Kontakte
Adresse
Tarife
Öffnungszeiten
Jährliche Schliessungen
Rue des Châteaux 12
1950 Sitten
027 606 47 30
Parking de la Cible
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Erwachsene:
8.- CHF
Reduziert:
4.- CHF
Familien:
16.- CHF
Kombi-Ticket
Eine einzige Eintrittskarte gibt Zugang zu allen Museen
Erwachsene: 14.- CHF
Reduziert: 7.- CHF
Familien: 28.- CHF
Oktober bis Mai:
Dienstag bis Sonntag
11 - 17 Uhr
Juni bis September:
Dienstag bis Sonntag
11 - 18 Uhr
Am 1. Januar und am 25. Dezember
Geschlossen
Am 24. und 31. Dezember
Schliessung um 4:00 Uhr.
Das Museum ist montags den ganzen Tag geschlossen.
Bibliothek
Bibliothek, Dokumentationszentrum und Werkstätten nach Vereinbarung, per E-Mail oder Telefon.
Shop
Am Museumseingang: die Publikationen des Naturmuseums Wallis, sowie eine Auswahl Werke zu speziefischen Themen
Ansichtskarten
Auswahl an Ansichtskarten mit Objekten des Naturmuseums. Verkauf am Museumseingang.
Zugang für Besucher/-innen mit Handicap:
Das Naturmuseum ist für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und ihre Begleitperson(en) zugänglich.
Damit wir Sie bestmöglich informieren und empfangen können, rufen Sie bitte vorher die Nummer 027 606 47 30 an.
Zugang
- Öffentlicher Verkehr: Vom Bahnhof Sitten aus erreichen Sie das Naturmuseum in ca. 15 Gehminuten Richtung Altstadt.
- Mit dem Auto: Autobahnausfahrt Sion-Est, weiter in Richtung Sion-Nord. Das Parkhaus de la Cible liegt 350m vom Naturmuseum entfernt.
Besondere Tarife
Abobo
Abobo, der Walliser Kultur Pass. Theater. Konzerte. Ausstellungen. Arthouse-Kinos. Der Walliser Kultur Pass öffnet Ihnen die Tür in mehr als 30 Orte der Kultur im Wallis. Der Walliser Kultur Pass ist ein in der Schweiz einzigartiger Kulturpass, welcher 13 Aufführungsräume, 5 Konzertsäle, 15 Ausstellungsräume und zwei Arthouse-Kinos umfasst. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei! Geniessen Sie das Angebot von über 30 Kulturstätten im Wallis, von Brig bis Monthey. Finden Sie das Veranstaltungsprogramm des Walliser Kultur Pass sowie die Kaufbedingungen auf www.abobo.ch
Willkommenspass
Der Willkommenspass ist für alle Personen gedacht, die sich kürzlich in Sitten und Siders niedergelassen haben. Mit diesem persönlichen Ausweis haben Sie freien und unbegrenzten Zutritt zu einem eigenständigen kulturellen Angebot, das von ungefähr 60 Orten und Anlässen der Städte Sitten und Siders angeboten wird.
Der Willkommenspass ist ab dem Ausstellungsdatum 1 Jahr gültig.
Informationen und Bestellung auf : passbienvenue.ch
Pass für Wallis
Die Walliser Kantonsmuseen sind mit dem Walliser Pass zugänglich! Dieser richtet sich an alle interessierten Personen und umfasst Angebote, dank denen man das Wallis (neu) kennen lernen kann. In den Kantonsmuseen erhält man mit dem Walliser Pass für einen bezahlten Eintritt einen Gratiseintritt. Das Angebot berechtigt während der Gültigkeitsdauer des Passes zu einem Besuch der Dauerausstellungen der Museen.
Der Pass ist ab Kaufdatum 12 Monate lang gültig. Das erste Mal kostet er 89 Franken, die Verlängerung 69 Franken. Informationen, Angebote und Bestellung auf www.passeport-valaisan.ch !
AG culturel
Unbegrenzter Anbau von 0 bis 25 Jahren für 100 CHF pro Jahr.
Das KULTUR-GA bietet euch freien Eintritt zu tausenden von Veranstaltungen, Festivals, Shows, Konzerten, Filmclubs und Ausstellungen. Einfach bestellen auf www.kulturga.ch
Kontakt
Nicolas KRAMAR
Direktor des Naturmuseum
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Hélène GABIOUD-DUINAT
Verantwortlicher Inventar des Naturmuseum
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Sonja GERBER
Wissenschaftlicher Mitarbeiterin des Naturmuseum
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Arnaud MÉTRAILLER
Sekretär des Naturmuseum
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Béatrice MURISIER-VIELLE
Kulturvermittlerin des Naturmuseum
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Ursina BALMER
Kulturvermittlerin des Naturmuseum
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Besuchen als Einzelperson
Besuchen kostenlos
Ferien im Museum
Besuchen begleitet
Besuchen mit der Klasse
Empfang
Das Museum richtet sich an alle Besuchergruppen.
Für Einzelbesucher und Gruppen jeden Alters und jeder Herkunft werden Führungen, Workshops, Vorträge und Zusammentreffen mit Forschenden organisiert. All diese Angebote sollen den Zugang zu den Objekten und den wissenschaftlichen Erkenntnissen einem möglichst grossen Publikum erschliessen.
Ein spezielles Augenmerk gilt dem jungen Publikum und Familien.
*** Neu in 2024 ***
Spielend lernen im Naturmuseum Wallis
Das Naturmuseum Wallis bietet zwei neue Aktivitäten für das junge Publikum.
- «Zurück in die Zukunft», ein Abenteuer in der Ich-Form für selbstgeführte Besuche und Schulklassen der Sekundarstufe I und II, ist ein neuartiges Besuchserlebnis mit Fragestellungen zur Beziehung zwischen Mensch und Natur sowie zum Anthropozän.
- Das digitale Spiel GEOME lässt Schulklassen der Sekundarstufe I die Vielfalt der Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen erfassen und sich der Auswirkungen unserer Lebensweisen bewusst werden.
«Zurück in die Zukunft» – Sie spielen die Hauptrolle im Museum
Wie wirken sich vergangene Entscheidungen auf die Gegenwart aus? Welche Entscheidungen können wir für eine tragbare Zukunft treffen? Diese beiden Fragen stehen im Zentrum der Aktivität «Zurück in die Zukunft», die für das junge Publikum sowie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und II (Orientierungsschule und weiterführende Schulen) im Rahmen eines freien Besuchs gedacht ist.
Anhand eines wie ein Spielbuch gestalteten Hefts wählen die Besuchenden ihren eigenen Museumsrundgang. Sie schlüpfen in die Rolle der Alpenbewohner und begeben sich auf eine Reise kreuz und quer durch die Zeit, von der Urgeschichte bis in die Gegenwart. Im Museum entspricht jede Epoche einem Raum, und in jedem Raum treffen die Spielenden Entscheidungen, die sich auf die Zukunft auswirken. Dank diesem Rundgang verstehen die Schülerinnen und Schüler, auf welche Weise und aus welchen Gründen wir in dieses neue Zeitalter namens Anthropozän eingetreten sind und wie unsere Entscheidungen die Zukunft bestimmen.
GEOME – ein digitales Spiel für Schulklassen der Sekundarstufe I
GEOME macht die Jugendlichen der Sekundarstufe I (Orientierungsschule) zu den Akteurinnen und Akteuren ihres Museumsbesuchs. Ausgestattet mit Tablets setzen sie sich in Kleingruppen mit den ausgestellten Tieren auseinander und erleben, was unsere Beziehung zur Natur überhaupt ausmacht.
Das Spiel umfasst zwei voneinander unabhängige Teile. Im ersten befinden sich die Besuchenden an einem abgelegenen Ort. Ihre Aufgabe: überleben, indem sie die in der Umgebung vorhandenen Ressourcen sammeln. Sie können die Tiere jagen, domestizieren oder schützen und zugleich darauf achten, die verfügbaren Ressourcen nicht vollständig auszubeuten. Nach diesem Spielteil können sich die Schülerinnen und Schüler über ihre Handlungen und deren Auswirkungen auf die Umwelt austauschen. Dabei verstehen sie, dass ihre individuellen Entscheidungen Auswirkungen auf das Kollektiv haben.
Im zweiten Teil des Spiels lösen die Spielenden ein Rätsel anhand von Hinweisen, die im Museum vorhanden sind. Dazu müssen die Schülerinnen und Schüler Beziehungen zwischen den Tieren sowie zu deren Lebensraum herstellen. In dieser Phase erfahren die Jugendlichen, wie komplex die Wechselwirkungen zwischen den Lebewesen sind und dass wir Menschen ein fester Bestandteil dieses Systems sind.
Dieses Spiel ist im Rahmen des Forschungsprojekts PLAY entstanden, das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert und vom Labor für pädagogische Innovation der Universität Genf geleitet wurde, in Zusammenarbeit mit Forschenden im Bereich Didaktik.
Reservierungen
- Beide Aktivitäten für Schulklassen können bis zwei Wochen vor dem Besuch im Voraus reserviert werden, unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und unter 027 606 47 30.
- Das Abenteuer in Ich-Form «Zurück in die Zukunft» ist im Eintritt ins Naturmuseum Wallis inbegriffen.
Besuchen mit Handicap
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Geburtstag im Museum
Überblick
Das Naturmuseum betreut in seinen Sammlungen ca 200'000 Objekte : Mineralien, Pflanzen und Tiere, Zeugen der wissenschaftlichen Arbeit im Wallis von fast 200 Jahren. Sie belegen die Erhaltung und Erforschung der biologischen und mineralogischen Vielfalt des Kantons.
Anthropozän
Der Begriff Anthropozän bezeichnet ein neues geologisches Zeitalter, das sich durch die Auswirkungen der menschlichen Tätigkeiten auf den gesamten Planeten Erde auszeichnet.
Die Sammlung umfasst insbesondere das Geweih eines Hirschs, der gestorben ist, weil sich sein Geweih in einem Skipistennetz verheddert hatte. Dieses Objekt erschüttert die übliche Vorstellung der Jagdtrophäe, wie sie in den Sammlungen naturwissenschaftlicher Museen sehr häufig vertreten ist. Das Objekt ist somit weder eine Trophäe, die man in Naturaliensammlungen antrifft, noch ein von einem Künstler geschaffenes Werk. Es verwischt die üblichen Anhaltspunkte für die Zuordnung von Objekten, zur Natur oder zur Kultur.
Solche so genannten Hybrid-Objekte, die weder Kultur- noch Naturobjekte sind, erfüllen vollends die Kriterien einer Objektsammlung zum Anthropozän eines Museums, das zur Zeit der globalen Umweltveränderungen die Gegenwart thematisieren möchte. Der Web-Dokumentarfilm über das Anthropozän ist ab sofort auf dem Internet abrufbar. Deutsch / English
Mineralogie-Paläontologie
1861 kaufte das Museum die Mineraliensammlung von Heinrich Gerlach (1822-1871) für den Preis von 450 Franken. 1990, mehr als hundert Jahre später, waren diese Walliser Mineralien noch immer in Zeitungen der Jahre 1856-57 eingepackt und mit den Originaletiketten in deutscher Sprache versehen. Gerlach, Direktor der Bergwerke des Val d'Anniviers von 1850 bis 1861, hatte 1858 vom Staat Wallis den Auftrag erhalten, einen Bericht zu den Bergbaukonzessionen im Wallis zu verfassen. Während dieser Arbeit nahm er Gesteinsproben in zahlreichen besichtigten Minen.
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Sammlung ist die Präsenz einer fast vollständigen Probenfolge der Kupferverarbeitung, wie sie in den Öfen von Chippis während der Jahre 1850-1860 praktiziert wurde, ein einzigartiges Zeugnis eines industriellen Prozesses zu jener Zeit für das Wallis, und vielleicht sogar für die Schweiz. (Stefan Ansermet, « La collection métallurgique de Heinrich Gerlach », Minaria Helvetica, 23b, 2003, S. 28-56). Während des Baus des Simplontunnels sammelte der Prof. Joseph de Werra (1865-1908) Gesteine. Die Sammlung konnte Ende des 20. Jahrhunderts durch die Mineralien aus dem Lötschberg und die Gesteine, welche Stefan Ansermet am Mont Chemin, in Anniviers und in Binn für seine Publikationen über die Minen und Mineralien im Wallis sammelte, ergänzt werden.
In der Paläontologie sind die Fussabdrücke von Reptilien in Vieux-Emosson, deren Alter auf 230 Millionen Jahre geschätzt wird, die ältesten der Schweiz. Eine Spur auf einem Felsblock, welcher im Museum gezeigt wird, ist der Gruppe der Isochirotherien zugeordnet. Isochirotherien sind vergleichbar mit ca 1.5 Meter langen Krokodilen mit verkürzter Schnauze und langen Beinen.
Botanik
Die Herbarien, welche im Naturmuseum aufbewahrt werden, enthalten ca 70'000 Pflanzen, gesammelt und präpariert von 1830 bis ins 21. Jahrhundert. Die Herbarien von Alphonse Rion (1809 - 1856, gekauft 1860, vervollständigt 2003 durch das wiederentdeckte Herbarium von Sitten) und Louis de Courten (1800 - 1874, Geschenk seines Sohnes 1874), ergänzt mit zahlreichen Pflanzen von Botanikern des 19. Jahrhunderts, enthalten ca 15'000 Pflanzen. Das Herbarium von Ferdinand Otton Wolf (1838-1906, Konservator ab 1873) dokumentiert seine bedeutende botanische Arbeit im Wallis.
2006 erhält das Museum auch das Herbarium Wolfs, welches bis anhin im Matterhorn Museum in Zermatt aufbewahrt worden ist. Im 20. Jahrhundert werden die Herbarien von Charles Meckert (1896 - 1970, Konservator von 1925 bis 1962) ergänzt. Zahlreiche Herbarien finden daraufhin den Weg ins Museum. Im Jahr 1997 übergibt das Kollegium der Abtei von St. Maurice dem Museum die wertvollen Herbarien von Ignace Mariétan (1882 - 1971, Präsident der Murithienne von 1923 bis 1971) und Hermann Christ (1833 -1933, 1926 an Mariétan übergeben), danach 2009 die Herbarien von Emile Bertrand (1875 - 1959), von Domherrn Otto Jacomet (1905 - 1980) und Jean Deschenaux (1910 - 1999). Das Herbarium von René Closuit, welches fast 5000 Pflanzen beinhaltet, wird dem Museum 2006 von der Familie übergeben.
Im Jahr 2013 spendet das Musée botanique de Lausanne das Herbarium Coquoz, welches 2000 Pflanzen aus der Region Salvan – Martigny beinhaltet. Im gleichen Jahr übergibt Egidio Anchisi dem Museum sein reichhaltiges Herbarium von ca 6000 Pflanzen, Zeugen der Beobachtungen, welche er über mehr als ein halbes Jahrhundert geführt hat (1950 bis heute), und seiner abgeschlossenen Recherche über den Catogne.
Aktuelles 2023 : SwissCollNet: Naturmuseum Wallis und Konservatorium und Botanischer Garten von Genf arbeiten zusammen
SwissCollNet, das von der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) betriebene Netzwerk, setzt sich für eine bessere Erschliessung naturhistorischer Sammlungen in der Schweiz ein. Mit diesem Ziel lanciert SwissCollNet Projektaufrufe und finanziert Projekte, um die Verwaltung, Erforschung, Digitalisierung und Förderung von naturhistorischen Sammlungen zu unterstützen.
Im Rahmen des ersten Projektaufrufs 2021 haben das Konservatorium und der Botanische Garten von Genf (CJBG) in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Wallis ein Projekt mit dem Titel «Konditionierung und freier Zugang zu wichtigen Sammlungen in Genf und Sitten: ein gemeinsames Vorgehen zur Förderung des Transfers von Richtlinien für die Verwaltung von Sammlungen» eingereicht. Das Projekt wurde angenommen und von den beiden Institutionen im September 2022 konkret in Angriff genommen.
Es läuft bis 2024 und wird von der Stiftung Mariétan und den Freunden des Naturmuseums unterstützt.
Die entomologische Sammlung
Die entomologischen Sammlungen, vom späten 19. Jahrhundert bis ins 21. Jahrhunder zusammengestellt, enthalten ca 80'000 Insekten.
Von 1890 bis 1896 beauftragte das Museum den Entomologen Maurice Paul (1835 - 1898) mit dem Aufbau einer Walliser Sammlung. Der Domherr Emile Favre (1843 - 1905), Botaniker und Entomologe, Autor der Standardwerke über die Käfer (1889) und über die Schmetterlinge (1899 - 1909) im Wallis, hinterliess eine Sammlung von 60 Schachteln, welche das Kollegium der Abtei von St. Maurice 2009 dem Museum übergab. 1910 kaufte das Museum die Sammlung von Arnold Wullschlegel (1849-1912) für den Gegenwert des Anschaffungsbudgets von fünf Jahren.
Die Sammlungen von Raphy Rappaz, Emmanuel de Bros und Nicolas von Roten dokumentieren die Fauna des späten 20. Jahrhunderts.
Wirtbeltiere
In den Sammlungen des Museums gibt es ca 5000 Wirbeltiere, vorwiegend Vögel und Säugetiere Europas.
Die Grossraubtiere, im 19. Jahrhundert ausgerottet, sind prägende historische Ausstellungsstücke des Museums : die Bären von Hérémence (1830) und Zermatt (1894), der Luchs von Zermatt (1895, wahrscheinlich der letzte der alpinen Population der Schweiz), Bartgeier von 1880 und 1891. Der Bartgeier (Republic V) und die kürzlich erworbenen Luchse illustrieren ihre erneute Präsenz in unserer Landschaft. Die Wölfe, Zeugen des Wiederauftauchens der Grossraubtiere in den Alpen, bringen die Beziehung des Menschen zur Natur zur Sprache.
Die Walliser Haustierrassen sind durch das Maultier, die Ehringerkuh, das Walliser Schwarznasenschaf, das Walliser Landschaf, das weisse Alpenschaf und die Schwarzhalsziege vertreten. Diese Tiere sind von derVereinigung Freunde des Museums finanziert worden.
Additional Info
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